Sonntag, 21. Februar 2016

Die GRÜNEN Kandidaten für die Otzberger Gemeindevertretung


                             
GRÜNES Programm für die Wahlperiode 2016-2021

Unser Leitbild

Wir wollen in Otzberg mehr soziale, ökologische und ökonomische Nachhaltigkeit verwirklichen! Auch wir müssen unseren Beitrag dafür leisten, dass der Klimawandel eingedämmt wird. Wir leben in „einer“ Welt. Die Lebensgrundlagen weltweit und auch bei uns sind gefährdet. Kriege, Hunger, Elend und Flüchtlingsströme sind, wie wir aktuell erleben, die Folge. Wir sind Mitverursacher und müssen zur Lösung beitragen.

Soziale Not und fehlende Chancen gibt es auch bei uns. Wir wollen gleiche Chancen für alle – Kinder, Junge und Alte, Frauen und Männer, Migranten, Behinderte, hier und überall.

Der Wachstumswahn mit zerstörerischem Ressourcenverbrauch auf Kosten unserer Kinder und der Armen in den Entwicklungsländern muss schrittweise in eine ökologische Ökonomie überführt werden – global, national und lokal. 

Durch Verzicht auf Wahlrecht und auf bürgerschaftliche Teilhabe verarmt unsere Kommune. Wir brauchen das Engagement vieler Menschen in Beruf, Familie, Gesellschaft, Politik und Ehrenamt. Wir müssen auch die Wehrlosen, Stillen und Resignierenden berücksichtigen. Wir brauchen alle!

Die Otzberger GRÜNEN unterstützen die Umsetzung des IKEK-Konzepts, das unter großartiger Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger gute Visionen für die Entwicklung unserer Gemeinde in den Bereichen Nahversorgung & Nahmobilität, Jugend & Dorfgemeinschaft, Siedlungsentwicklung & Verkehrsentlastung und Freizeit & Tourismus erarbeitet hat.


Unsere natürlichen Ressourcen schützen und erhalten, die Energiewende lokal umsetzen, den Klimawandel eindämmen. Wir wollen:

• Boden- und umweltschonende Land- und Forstwirtschaft, sie trägt zur sicheren regionalen Versor-
  gung mit hochwertigen Produkten bei. 
• den Flächenverbrauch eingrenzen. 
• kein Glyphosat auf gemeindeeigenen Landwirtschaftsflächen.
• Kleingärten, Streuobstwiesen und Grünzonen (z.B. Brühelgärten, Malheckenweg) erhalten.
• dass im Rahmen der Flurneuordnung Feuchtwiesen für Störche ausgebaut werden.
• dass Otzberg bis spätestens 2050 zu 100% mit erneuerbaren Energien versorgt wird. Die 
   Empfehlungen des AK-ENO (AK Energieneutrales Otzberg) hierzu müssen umgesetzt werden. 
• Windräder auf gemeindeeigenen Flächen.
• dass Solaranlagen auf Dächern und die energetische Sanierung von Gebäuden weiter ge-
   fördert werden.
• das Grundwasser wirksam vor Schadstoffeintrag schützen. Ökolandbau und Dauerkulturen ohne 
   Pestizide leisten einen wichtigen Beitrag. Landwirtschaftsflächen in Gemeindebesitz sind 
   gezielt hierzu einzusetzen, oder ggf. dafür einzutauschen.
• Phosphor-Rückgewinnung. Sie ist essentiell für die Nahrungsversorgung künftiger Generation-
  en und zur Vermeidung größerer Umweltschäden. Wir fordern eine entsprechende Anlage an der 
  Kläranlage Groß-Umstadt, die Otzberger Abwasser mit verarbeitet. Ein Zweckverband hierzu soll 
  mitgegründet werden.


Sozial denken – keiner ist allein!

Auf die Herausforderungen Integration und Inklusion, Bedürftige und Kinderreiche, Flüchtlinge und Migration sowie Demografischer Wandel müssen wir kommunalpolitische Antworten finden. Flüchtlinge sind Menschen in Not, denen wir Hilfe anbieten müssen. Wir engagieren uns für ihre Integration in unsere pluralistische Gesellschaft. Wir Grüne haben Hochachtung vor den Leistungen der Ehrenamtlichen und unterstützen Initiativen, die sich dafür bei uns engagieren. Damit diese Integration gelingen kann, und die Migranten ihr Potential als Chance für unsere Gesellschaft nutzen können, fordern wir:

• Förderung der Ehrenamtlichen, die den Flüchtlingen großartige Hilfe bei der Integration  anbie-
   ten und das weiterhin starke Engagement der Gemeinde
• regelmäßige Begegnungsveranstaltungen für Otzberger und Flüchtlinge
• Engagement gegen Rechts. Unterstützung der Kampagne "bunt statt braun"
• ein "Reparatur-Café" - Miteinander den Ressourcenverbrauch eindämmen.
• Jugendarbeit, die von den Jugendlichen auch angenommen wird.
• den „Pakt für den Nachmittag“ mit einer kind- und bedarfsgerechten, flexiblen und 
  bezahlbaren Betreuung der Schulkinder bis 17.00 Uhr

Wohnen, Wirtschaft und Verkehr – Lebensqualität verbessern!

Wir brauchen bezahlbaren Wohnraum und ein Verkehrskonzept für Otzberg mit seinen Ortsteilen, das die richtigen Anreize setzt: weniger motorisierter Individualverkehr - mehr ÖPNV, ergänzt durch Ruftaxis, Fußgänger und Radfahrer. Der Schwerlastverkehr muss aus Otzberg herausgehalten werden durch Umwidmung der B 426. Wichtig sind uns:

• die Erstellung eines Konzeptes für sozialen Wohnungsbau nach Maßgaben des IKEK
• die Wiedereinführung von Baulandvergaberichtlinien
• Kommunale Ladestationen für Elektro-Fahrzeuge
• die Verbesserung der ÖPNV-Versorgung der Ortsteile - auch am Wochenende
• die Förderung der großen Tourismus-Potentiale
• die Umsetzung des Radwegs entlang der B 426  bei Ausnutzung aller Förderprogramme
• Park-and-Ride am Lengfelder Bahnhof
• die Initiierung und Erprobung von Carsharing am Bahnhof und am Rathaus, bei Mitnutzung
  durch die Gemeindeverwaltung
• der Ausbau der Radwege im Rahmen der Flurneuordnung Nieder/Ober-Klingen
• Verkehrsberuhigung / Entschleunigung in den Otzberger Ortsdurchfahrten
• Aufmerksamkeit für die wachsende Zahl der Älteren. Wir wollen mehr Möglichkeiten zur 
  Teilhabe in der Gesellschaft,  z.B. generationenübergreifende Wohn- und Betreuungsprojekte 
  und Begegnungsmöglichkeiten


Finanzen konsolidieren und Effizienz verbessern!

Wir stehen für Nachhaltigkeit auch in Belangen der Gemeinde-Finanzen. Obwohl wir hier als Flächengemeinde mit vergleichsweise geringer Bevölkerungsdichte gravierende strukturelle Problemen haben, dürfen wir den nachfolgenden Generationen keine Schulden hinterlassen. Daher müssen wir die Gemeindefinanzen konsolidieren und dürfen künftig nicht mehr ausgeben, als wir einnehmen. Wir wollen:

•  Einnahmen durch Windkraftanlagen auf Gemeindeflächen
•  die Erstellung eines Konzeptes für Gebäude in Gemeindebesitz. Was soll er- und behalten 
   werden, was wird nicht gebraucht und kann veräußert werden?
•  Verbesserung der Effizienz der Arbeit der Gemeindeverwaltung
•  die Prüfung aller Möglichkeiten der interkommunalen Zusammenarbeit


Nur Transparenz bei der Entscheidungsfindung durch die Politik und bei der praktischen Umsetzung durch die Gemeindeverwaltung ermöglicht den Bürgerinnen und Bürgern Mitwirkung und Kontrolle. Wir sehen darin ein wirkungsvolles Mittel gegen Politikverdrossenheit, und Rückzug ins Private oder gar auf die Straße. Unser Gemeinwesen braucht das Mitdenken und Mitmachen aller Demokraten.

Am 6. März ist Wahl.

Die „Partei der Nichtwähler“ darf nicht erneut die Wahl gewinnen!
Erklärung der Umwandlung der GALOB zu den Otzberger GRÜNEN und Aufruf zur Mitgliedergewinnung vom Dezember 2015


Grünes Otzberg
Wie geht es weiter mit dem grünen Projekt in Otzberg?

Vor der Kommunalwahl ist es  Zeit für uns, den Zustand der grünen Kommunalpolitik in Otzberg zu betrachten und über Perspektiven und Strategien für die Zukunft nachzudenken.

Seitdem die Grüne Alternative Liste Otzberger Bürger "GALOB" die langjährige Koalition mit der CDU im Jahr 2011 aufgekündigt hat, bewegt sich was in Otzberg. Parteipolitische Blockaden wurden größtenteils beendet. Das tut der Gemeinde spürbar gut, es macht die Politik hier viel transparenter, was eine wichtige Vorraussetzung für die Gewinnung der Bürger zur Mitarbeit an den demokratischen Prozessen ist. Versäumnisse der Vergangenheit werden nun aufgeholt, die Gemeindevertreter reden wieder über Inhalte und unterschiedliche Bündnisse finden sich für die jeweiligen Themen. Das wäre früher undenkbar gewesen. 
Es gibt noch viel zu tun in Otzberg, aber nachdem sich die Parteipolitik zunehmend dem Wohl der Gemeinde unterordnet, deren Situation wegen struktureller Probleme pragmatische Lösungen fordert, scheint es doch voran zu gehen. Bürger engagieren sich:  im IKEK- Prozess werden unter starker Bürgerbeteiligung tolle Visionen für Otzberg entwickelt, es gibt viele Freiwillige, die Flüchtlinge willkommen heißen und ihnen helfen.

Was machen die Grünen?

Die Grünen in Otzberg, im Kreis, Land und Bund koalieren mit unterschiedlichen Partnern oder sind in der Opposition. Sie werden zwar zunehmend realistischer, ringen aber ständig um den richtigen Weg. Da gibt es Fundis und Realos, Linke und Konservative. Dieser grünbunte Vogel fliegt mit vielen Flügeln, aber er fliegt! Und er fliegt in eine gute Zukunft, kraftvoll getragen von der Vision einer ökologischen, nachhaltigen, friedlichen und sozial gerechten Welt in Otzberg und Anderswo.
Diese grüne Vision ist so stark , dass sie von vielen politischen Parteien in Teilen übernommen - und von vielen Menschen geteilt wird. Sie wird Mainstream. Manche grüne Visionen sind schon verwirklicht. Der Atomaustieg und die Energiewende werden von einer großen Bevölkerungsmehrheit mitgetragen. Wenngleich die Energiewende eine große Herausforderung bleibt, gibt es zu ihr angesichts der drohenden Klimakatastrophe keine Alternative. Und weil die globale Perspektive mit den lokalen Verhältnissen in Einklang gebracht werden muss, weil wir alle die Verantwortung für unsere Art zu leben tragen und die sie unseren Kindern und Enkel werden rechtfertigen müssen, müssen wir uns auch hier vor Ort für die Umsetzung der grünen Vision engagieren.

Umstrukturierung: GALOB wird "Die Otzberger Grünen"

Die Otzberger Grünen wollen nicht länger erklären müssen, was "GALOB"  heißt. Sie nennen sich nun um in "Grüne" und bilden einen Ortsverband von Bündnis 90 / die Grünen. Sie erhoffen sich dadurch eine bessere Wahrnehmung und bessere Unterstützung bei der politischen Arbeit durch die politischen Strukturen der Mutterpartei. Und so können sie auch an der Meinungsbildung der Partei in Kreis, Land und Bund teilnehmen und ihren Mitgliedern evtl. auch ein Engagement in einer anderen Ebene eröffnen.

Rettet unsere Demokratie! Engagierte Mitstreiter werden dringend gesucht.

Die Otzberger Grünen brauchen aber vor allem Unterstützung durch interessierte Bürger, so wie jede lokale Partei dringend engagierte Bürger sucht, die mitmachen, die Einfluss nehmen und mit gestalten wollen. Unsere parlamentarische Demokratie ist das beste System, das es derzeit gibt. Man muss es dennoch verbessern. Der Umstand, dass die Wahlbeteiligung bei Kommunalwahlen stetig sinkt, ist sehr bedenklich. Damit sinkt auch die Legitimation der gewählten Politiker. Der Grund dafür ist wohl die allgemeine Auffassung, dass die Stimme des Einzelnen wenig ausrichten kann. "Die da oben machen ja doch was sie wollen...". Die politischen Strukturen scheinen undurchsichtig und zu wenig attraktiv, um da mit zu machen. Bürger engagieren sich nur, wenn ihre eigenen Interessen betroffen sind, und werden dann schnell zum "Wutbürger". Die "Politik" wie die Organisation unserer Demokratie oft abfällig genannt wird, ist in Verruf geraten. Das ist sicherlich auch die Schuld ihrer intransparenten und teils verhärteten Strukturen, die dringend transparenter und einladender werden müssen. Aber, anstatt am Stammtisch darüber nur zu schimpfen, kann man mitmachen. Jede Partei lädt dazu mit offenen Armen ein, ohne jeden Interessenten gleich zu vereinnahmen. Parteimitgliedschaft ist in der Regel nicht nötig, um mitzugestalten. Die Strukturen sind gar nicht so geschlossen und frustrierend, wie sie von aussen scheinen. Wie das System von Parlament und Verwaltung funktioniert, ist leicht zu durchschauen.  Es kann sogar Spaß machen, gemeinsam um das Wohl der Gemeinde und ihrer Bürger zu ringen, wenn die politische Kultur stimmt.


Wer der grünen Vision auch lokal zum Gelingen verhelfen möchte, ist herzlich willkommen, bei den Otzberger Grünen mitzumachen. Am 16.12. lädt sie alle Otzberger Bürgerinnen und Bürger ein zur Diskussion des Wahlprogramms und zur Verabschiedung einer Kandidatenliste für die Kommunalwahl 2016. Kommt Leute, macht mit, damit Otzberg grüner wird!

Umfangreiche Informationen zur Windkraft vom Sommer 2015 

Windkraft - Informationen der GALOB als Wegweiser durch die Kontroverse.

Die Diskussion um erneuerbare Energien und besonders die Windkraft wird aktuell in Otzberg sehr emotional und kontrovers geführt. Dabei werden oftmals unsachliche Argumente, starke Übertreibungen und sogar Fehlinformationen eingesetzt, um Ängste zu schüren und Stimmung zu machen. Die GALOB möchte nun einen Beitrag zur Versachlichung der Diskussion anbieten. Leider hat sich eine kleine, aber lautstarke Gruppe von Windkraftgegnern vernünftigen Argumen-ten schon verschlossen, wir hoffen aber, die Mehrheit der Bevölkerung zu erreichen und aufzuklären, damit hier in Otzberg die beste Lösung zur Versorgung mit erneuerbaren Energien gefunden wird und auch ein lokaler Beitrag zur Vermeidung der Klimakatastrophe geleistet werden kann.

Stetig schmelzende Gletscher und Polkappen, Dürren und steigende Meeresspiegel finden woanders statt, wir sind (noch) "fein raus". Selbst ein verheerender Orkan, quasi in unserer Nachbarschaft, in Rheinhessen am 08.07.2015 scheint uns nicht sehr zu beunruhigen. Die Folgen der Erderwärmung durch CO2 sind in unseren Breiten noch nicht gravierend genug, um uns zu energischerem Handeln aufzurufen. Aber wir können uns unserer Verantwortung nicht entziehen. Viele von uns werden die zunehmenden Klimakatastrophen und die gravierenden Auswirkungen auf Mensch und Natur noch erleben und dann werden sie sich von ihren Enkelkindern fragen lassen müssen: "Was habt ihr dagegen getan, als man die Katastrophe noch hätte abwenden können?". 
Was hat jetzt dieser Exkurs in das globale Klimaproblem wieder mit Otzberg zu tun, mag sich mancher fragen. Nun diese "Abschweifung ins Weltall" betrifft den Kern unseres lokalen Problems: Es geht um Perspektiven, Ausblicke und Sichtachsen. Und letztlich geht es um die Frage, wie lässt sich die globale Perspektive mit der lokalen Perspektive in Einklang bringen? Man hört jetzt gerade häufig die Aussage: "ich bin ja eigentlich für Windkraft - aber nicht vor meinem Fenster". Die GALOB ist der Meinung, dass Windkraft prinzipiell richtig und unverzichtbar für die Energiewende ist und dass sie auch hier unter bestimmten Bedingungen durchaus richtig und akzeptabel sein kann. Diese Meinung zu erklären, Antworten zu geben und einigen Fehlinformationen wahre Fakten entgegen zu setzen, ist das Anliegen dieses Artikels.

Warum steht das Thema wieder zur Entscheidung in der Gemeindevertretung? 

Das Thema Windkraft ist wieder aktuell, seitdem private Flächenbesitzer zwischen "Breiten Stein" und "Ohmbuckel" (im Suchraum 218 des Regionalplan-Entwurfs), sowie am Hundertmorgen mit den Windkraft-Firmen HSE und NOTUS Pachtverträge aushandeln. 
Zunächst war man in Otzberg nach einem Ornithologischen Vorgutachten, das den Rotmilan als Verhinderungsgrund indentifiziert hatte und dem Ausschluss des Märkerwalds aus dem Entwurf des Regionalplans davon ausgegangen, dass der Standort Märkerwald untauglich sei. Doch nun schlägt die Fa. NOTUS vor, etwas weiter nach Osten vor den Rotmilanhorsten auszuweichen. Dort hätte man noch immer 87 ha Gemeindefläche als mögliche Standorte für 3-4 Windkraftanlagen. Solange der Regionalplan nicht verabschiedet ist, kann auch auf Flächen, die nicht als Windvorranggebiet ausgewiesen sind, gebaut werden. Es gibt also noch Chancen für den Märkerwald als gemeindeeigenen Standort. Die Firma NOTUS hat sogar angeboten, private Standorte zw. Ober- und Nieder-Klingen zugunsten des Märkerwaldes aufzugeben. Diese Chancen sollten jetzt genutzt werden! Es wäre angesichts der fortgeschrittenen Planungen auf privaten Flächen eine sträfliche Unterlassung, dies nicht wenigstens zu probieren. Im Antrag des Gemeindevorstands heisst es: 


"Angesichts der fortgeschrittenen Planungen für WKA im "Suchraum 218"  und im Bereich "Hundertmorgen" hat sich eine neue Situation ergeben. Es ist nun klar: Windkraftanlagen in Otzberg oder in seiner unmittelbaren Nähe werden kommen. Daher ist es dringend geboten, jetzt alle Möglichkeiten auszuschöpfen, um die Standortpläne im Interesse der Gemeinde zu ordnen und von der lokalen Wertschöpfung durch erneuerbare Energien am Standort Märkerwald zu profitieren.
Der Standort Märkerwald birgt, wie alle Windkraftstandorte, Chancen aber auch Konfliktpotentiale und Risiken im Genehmigungsverfahren am Immissions- und/ oder Artenschutz zu scheitern. Die Risiken trägt der Projektierer. Bis zum Inkrafttreten des Regionalplans gibt es noch Möglichkeiten, ein Genehmigungsverfahren für den Standort Märkerwald erfolgreich abzuschliessen, wenn damit zügig begonnen wird. Es wäre also angesichts der aktuellen Situation eine unverantwortliche Unterlassung, diese Chancen jetzt nicht für die Gemeinde und ihre Bürger zu nutzen. 

Ob der Standort im Genehmigungsverfahren letztlich erfolgreich sind, liegt nicht in unserer Hand. In unserer Hand liegt es nun, nach langen Jahren der Diskussion über Windkraft in Otzberg, die letzte Chance zu nutzen, dieses Energiepotential im Interesse Otzbergs zu ordnen und zu nutzen."

Die GALOB unterstützt diesen Antrag. Im sehr restriktiven Genehmigungsverfahren nach dem Immissionsschutzgesetz scheitern ca. 70% der Planungen für Windräder an Schutzauflagen für Mensch und Natur. Die Chancen sind nicht riesig - aber sie müssen im Interesse unserer Kinder und Enkelkinder genutzt werden.

Was will die GALOB, wie steht sie zu den Plänen?

Zu den erneuerbaren Energien gibt es keine vernünftigen Alternativen. Atomkraft und fossile Energien (Öl, Gas und Kohle) sind unverantwortlich und müssen durch erneuerbare Energien ersetzt werden. Die vollständige Energiewende ist ein langer und teurer Prozess, der aber immer noch viel billiger ist, als die prognostizierten Schäden durch die Klimakatastrophe sein würden (Stern Review on the Economics of Climate Change) Die GALOB ist für Windkraft, die effizienteste Art der erneuerbaren Energien und übernimmt die Empfehlung des AK-ENO, der alle Potenziale für erneuerbare Energien und alle potentiellen Windkraftstandorte in Otzberg untersucht hat http://www.otzberg.de/startseite/buergerinfo/umwelt-und-naturschutz/ak-eno/). Wir favorisieren den Standort Märkerwald, denn dort würden Windräder allen Otzbergern und ihrer finanzschwachen Gemeinde über Pachteinnahmen nutzen, während sie das Otzbergpanorama, unser sehr schütz-enswertes Landschaftsbild nicht so stark beeinträchtigen wie im Suchraum 218. In der Flur westlich von Ober- und Nieder-Klingen hingegen würden nur private Flächenbesitzer profitieren. Das ist sicherlich ein großes Problem für die Akzeptanz der Bevölkerung für Windräder. Auch deswegen bevorzugt die GALOB den gemeindeeigenen Waldstandort. Im Übrigen gibt es im Wald mit ausreichendem Abstand zu den Horsten der Rotmilane viel weniger Konfliktpotentiale als an Standorten im offenen Land, den Jagdhabitaten der schützenswerten Raubvögel. Darum ist die GALOB für den Standort "Märkerwald".

Infraschall

Zum Thema Infraschall gibt es ein sehr gutes Faktenblatt das das Hessische Wirtschaftsministerium erarbeiten lassen hat. (http://www.energieland.hessen.de/pdf/Faktenpapier_Windenergie_und_Infraschall_Mai_2015.pdf)  Hier einige Auszüge daraus:

Was ist Infraschall? Infraschall ist Schall unterhalb des normalen Hörbereichs des Menschen mit einer Frequenz unter 20 Hz. Es handelt sich somit um sehr tiefe Töne. Aufgrund seiner hohen 


Wellenlänge wird Infraschall von Schutzwällen oder Gebäuden kaum gedämpft. Eine Abnahme des Schalldruckpegels erfolgt daher vor allem durch die Entfernung. 
Wo kommt Infraschall vor? In der Natur wird Infraschall durch schwere, bewegte Massen wie Luft und Wasser, Turbulenzen oder Resonanzphänomene erzeugt. Natürliche Quellen sind z. B. Wind, Gewitter, die Meeresbrandung und Erdbeben. Der Mensch hat zusätzlich zahlreiche künstliche Infraschallquellen in seiner Umwelt geschaffen wie z. B. Klima- und Lüftungsanlagen, Umspannwerke, Kraftfahrzeuge, Pumpen, Lautsprechersysteme sowie Biogas- und Windenergieanlagen. Windenergieanlagen stellen somit eine von vielen Quellen in unserer Umgebung dar. Bei einer Fahrt in einem PKW mit einer Geschwindigkeit von 90km/h und geschlossenen Fenstern liegt der Infraschallpegel bei etwa 90dB. Bei einer Windenergieanlage liegt der Infraschallpegel in einer Entfernung von 200m schon unter 60dB. Selbst in Büroraumen liegen die Infraschallpegel über 60dB. Nach bisherigen Untersuchungen können bei Schalldruckpegeln unterhalb von 100dB keine physiologischen Beeinträchtigungen festgestellt werden
Welche Auswirkungen hat Infraschall auf die Gesundheit? Infraschall kann bei sehr hohen Schalldruckpegeln schädliche Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit haben. Zunehmende Müdigkeit und Abnahme der Atemfrequenz gelten beispielsweise als gesicherte Infraschallwirkung. Sie treten nach aktuellen Erkenntnissen beim Menschen erst auf, wenn die Hörschwelle bei den jeweiligen Frequenzen überschritten wird.
Wieviel Infraschall geht von Windenergieanlagen aus? Windenergieanlagen erzeugen bereits deutlich vor dem Erreichen der gesetzlichen Mindestabstände nur Infraschalldruckpegel, die weit unterhalb der Hör- oder Wahrnehmungsschwellen liegen. Nach aktuellen Messungen unterschreitet Infraschall durch Windenergieanlagen bereits bei Abständen von 150 bis 300 Metern deutlich die Wahrnehmungsschwelle und ist somit durch den Menschen nicht wahrnehmbar.
Fazit: alle seriösen wissenschaftlichen Erkenntnisse gehen davon aus, dass von Windrädern in Bezug auf den Infraschall keine gesundheitlichen Auswirkungen ausgehen. Infraschall wird offensichtlich stark zur Panikmache instrumentalisiert. Vielleicht dürfen wir in diesem Zusammenhang darauf hinweisen, dass elektromagnetische Strahlung (z.B. Handystrahlung) laut einer Untersuchung der Weltgesundheitsorganisation WHO möglicherweise Krebserregend ist. Und doch hat fast jeder ein Mobiltetelefon in regem Gebrauch.

Vermindern Windräder den Wert meiner Immobilie? 

In Roßdorf verbreiten Windkraftgegner die Mär, dass 2 geplante Windräder am Tannenkopf, in 1300m bis 2200m Mindestabstand zum Ort, zu Immobilienwertverlusten von 65 Millionen Euro führen werden. Das ist nicht nur weit jenseits aller Seriosität, sondern - mit Verlaub - grotesker Blödsinn! Diese Art von Argumentation diskreditiert diejenigen, die sie benutzen. Fakt ist: Der angebliche Wertverlust von Immobilien ist ein immer wieder gern genutztes Angst - Argument, es gibt aber keine Fakten, die dies belegen. Selbst der Ring deutscher Makler (RDM) sieht darin kein Problem. Ein Urteil des VG Darmstadt (vom 02 . 02 . 2011 Aktenzeichen: 6 K 877/09.DA) kommt zum gleichen Ergebnis. Eine tatsächliche Wertminderung konnte nicht nachgewiesen werden.

Stören Windräder den Tourismus? 

Dass Windräder den Tourismus stören, ist ein häufige Behauptung. Die tatsächlichen Statistiken sprechen allerdings dagegen. "Die Annahme, dass Windkraftanlagen a priori negative Auswirkung-

en auf den Tourismus haben, ist aus tourismuswissenschaftlicher Sicht nicht haltbar." Zu diesem Fazit kommt eine Studie von Prof. Dr. Heinz-Dieter Quack von der Ostfalia-Hochschule für angewandte Wissenschaften. Auch eine Wissenschaftliche Studie des NIT Institut für Tourismus- und Bäderforschung in Nordeuropa GmbH aus Kiel kommt bei einer Untersuchung in Schleswig Holstein zu dem Schluss: "Die Störgefühle hinsichtlich der Windkraftanlagen sind in der Tendenz eher gesunken"...". Die Meidungsabsicht von Schleswig-Holstein als Reiseziel infolge der Landschaftsbildveränderungen durch Erneuerbare Energien ist heute wie vor 15 Jahren äußerst gering und reduziert sich in Befragungen auf wenige Einzelnennungen. Aus den im Rahmen der Studie analysierten Daten ergibt sich kein akuter und dringend zu behebender Konflikt." (http://www.nit-kiel.de/fileadmin/user_upload/pdf/NIT-ee-und-tourismus-sh-kurzfassung.pdf)

Können wir uns denn zu 100% mit erneuerbaren Energien versorgen - kann die Energiewende überhaupt gelingen? 

Die Energiewende ist ein alternativloses, notwendiges und langfristiges Projekt. Sie ist eine gewaltige Herausforderung, für die gesamte Gesellschaft und jeden Einzelnen. Zu ihrem Gelingen müssen noch folgende Vorraussetzungen geschaffen werden: 

Wir brauchen neue und intelligente Netze. Diese werden derzeit geplant und ausgebaut.
Ganz wichtig ist das Einsparen von Energie! Jeder Einzelne kann - und muss dafür etwas tun.
   Hier gibt es noch riesige Potentiale. Es obliegt vor allem den Hausbesitzern, diese Möglichkeiten  
   zu nutzen. Aktuell sind die Ölpreise sehr niedrig. Das ist aber nur vorübergehend. Sie werden mit 
   Sicherheit in den kommenden Jahren und Jahrzehnten stark steigen. Deshalb sollte man jetzt 
   vorbeugen und etwas für die Wärmedämmung tun.
Möglichkeiten zur Speicherung von Strom müssen her. Erneuerbare Energien stehen nicht be-
   ständig zur Verfügung, sie sind nicht Grundlastfähig. Nachts scheint die Sonne nicht, bei Flaute 
   dreht sich kein Windrad. Daher ist es ganz wichtig, Strom dann zu nutzen, wenn er erzeugt wird 
   (intelligente Nutzungssysteme) und ihn speichern zu können. Die Speichermöglichkeiten  ent-
   wickeln sich rasant, sind aber derzeit noch nicht ausreichend. Es gibt: Umwandlung in "Wind-
   gas" (Wasserstoff durch Elektrolyse), bessere - moderne Batterien, Wasser-Pumpspeicher-
   kraftwerke, Anreicherung von Brennstoffzellen mittels Windstrom usw. Auf diesen Feldern 
   passiert derzeit sehr viel, so dass man hier bald befriedigende Lösungen haben wird.

Schattenwurf

Schattenwurf ist bei Windenergieanlagen ein Problem, das einfach in den Griff zu kriegen ist. Dieser sich bewegende Schatten entsteht durch die rotierenden Flügel einer Windenergieanlage. Es handelt sich dabei um einen jahreszeitlich und tageszeitlich bedingten Effekt, der nur bei Sonneschein in bestimmten Bereichen einer Windenergieanlage auftritt. Es sollte durch eine gute Standortwahl vermieden werden, dass Gebäude davon betroffen sind. Im Genehmigungsverfahren sind klare Grenzwerte festgelegt. So darf ein Gebäude nicht länger als 30 Minuten pro Tag und nicht mehr als 30 Stunden im Jahr dem Schattenwurf ausgesetzt sein. Im Planungsverfahren werden die Standorte so gewählt, dass diese Bedingungen auf alle Fälle eingehalten werden. Sollte dies nicht machbar sein, gibt es noch die Möglichkeit der so genannten Schattenabschaltung. Dabei wird die Windenergieanlage per Computerprogramm abgeschaltet sobald ein Gebäude dem Schattenwurf ausgesetzt ist. Eine Beeinträchtigung der Anwohner kann damit völlig ausgeschlossen werden, insbesonders wenn die Windräder im Märkerwald stehen.




Eiswurf

Unter Eiswurf an Windenergieanlagen wird der seltene Fall verstanden, dass an Rotoren gefrorenes Kondenswasser zu Boden fällt. Das Eis löst sich in der Regel innerhalb eines kurzen Moments nach dem Anlaufen eines Windrads oder beim Stillstand einer Anlage. Dafür müssen entsprechende meteorologische Bedingungen auf einen Anlagentyp treffen, dessen Rotoren noch nicht nach dem aktuellen Stand der Technik ausgerüstet sind. Auf dem Gelände von Altanlagen sind daher noch Hinweisschilder aufgestellt. Ferner sind dort gewisse Abstände zu Wegen und Gebäuden einzuhalten.


Das betrifft jedoch moderne Windräder so gut wie nicht mehr. Die Hersteller bieten heute eine Reihe von technischen Lösungen gegen die Eisbildung an Rotorblättern an. Die aufwändigste Form sind eingebaute Rotorblattheizungen. Bei dieser Technik sorgt ein Heizgebläse für einen warmen Luftstrom im Rotorinneren, der das Entstehen von Eis unterbindet oder das Abtauen beschleunigt. Verfügt ein Windrad nicht über eine Rotorheizung, zählt aber eine automatische Abschaltvorrichtung zur Standardausrüstung. Sie besteht aus Sensoren in den Rotorblättern und auf dem Wettermast der Anlage. Hinzu kommt das Computergehirn der Anlage, das den negativen Einfluss des Eises auf den Energieertrag des Windrades erkennt. Dies führt im Zusammenspiel mit den Sensoren zum Abschalten der Anlage, bis das Eis abgetaut ist.

Visualisierung - wie wird das wohl aussehen?

Auf Flyern und Anzeigen der Windkraftgegner werden Windräder direkt hinter dem Otzberg gezeigt, wenn man von Lengfeld auf Hering blickt. Diese Visualisierung stimmt nicht! Windräder im Märkerwald stünden aus dieser Perspektive viel weiter rechts und wären auf dem besagten Foto schon nicht mehr zu sehen! Auch die Proportionen auf dem Foto und die Fernwirkung stimmt nicht. Auch hier kann man wieder nur an die Windkraftgegner appellieren: bleiben Sie bitte - auch in ihrem eigenen Interesse - ehrlich und seriös!

Raubbau an Wald und Natur? 

Windräder würden in Kooperation mit dem zuständigen Forstamt nach dem Prinzip der Eingriffsminimierung im Wald geplant. Die Wegeinfrastruktur, Nadelholzinseln und eventuelle Windbruchflächen werden dabei berücksichtigt. Die zunehmenden Stürme und Trockenheitsstress in Folge des Klimawandels zerstören übrigens weitaus mehr Wald, als Windräder dies jemals könnten. Daher sind rücksichtsvoll geplante Windräder im Wald ein Beitrag für den Erhalt des Ökosystems Wald und werden von Forstleuten befürwortet. Nochmal: Natur - und Artenschutz wird durch das Genehmigungsverfahren gewährleistet. Übrigens, wussten Sie, dass laut einer Erhebung des BUND jährlich ca. 5-10 Millionen Vögel durch den Straßenverkehr und Hochspannungsleitungen um Leben kommen, während (nur) ca. 8000 - 9000 Vögel durch Vogelschlag an Windrädern sterben? Alles, was wir Menschen tun, hat einen Effekt auf unsere Umwelt. Wir müssen eine möglichst umweltverträgliche Lebensweise wählen. Erneuerbare Energie durch Windräder ist bei Abwägung aller Fakten die richtige und verantwortungsvolle Wahl.

Welche Einflussmöglichkeiten habe ich auf die Planungen?

Planungen auf privaten Flächen sind nach §35 BauGB privilegiert. Ihr Genehmigungsverfahren wird allein nach dem Bundesimmissionsschutzgesetz, bei dem die Interessen von Mensch und Na-

tur berücksichtigt werden, durchgeführt. Als Bürger kann man darauf - ebenso wie die Komm-unalpolitik - kaum Einfluss nehmen.
Planungen auf öffentlichen Flächen (z.B. Märkerwald) unterliegen dem politischen Prozess und der politischen Willensbildung im Rahmen der parlamentarischen Demokratie. Der Bürger kann darauf im Kontakt zu den Fraktionen und seinen Gemeindevertretern Einfluss nehmen. Allerdings müssen die politischen Entscheider zwischen den Interessen kleiner - aber lautstarker - Gruppen und dem Interesse der eher stilleren Mehrheit der Bürger abwägen.
Die Energiewende hin zu Erneuerbaren Energien wird von einer überwältigenden Mehrheit der Bevölkerung, von der Hessischen Landesregierung und der Bundesregierung gewollt, um die zu erwartenden gravierenden Schäden des Klimawandels einzudämmen und die Wertschöpfung bei der Energiegewinnung in der Region zu halten. Bei einer Info- und Diskussionsveranstaltung im Juli 2013 in Nieder-Klingen stimmten ca. 66% der Anwesenden für WKA im Märkerwald. Es gibt also, anders als eine kleine, lautstarke Gruppe von Windkraftgegnern glauben machen will, in Otz-
berg durchaus Akzeptanz für Windkraft im Märkerwald. Daher sollte die Gemeindevertretung im Interesse der Gemeinde und der Mehrheit ihrer Bürger diese Chancen nutzen. 


Wenn Sie zur verantwortungsvollen, aber bislang schweigenden Mehrheit der Bürger gehören, die Windräder im Märkerwald befürworten, dann nehmen Sie Kontakt zu ihren Gemeindevertretern auf und lassen sie es wissen. Hoffen wir, dass sich die Vernunft und die beste Lösung für Otzbergs Zukunft durchsetzt.